Gültig für beide Funktionsprinzipien (Reduzier- und Überströmventil)
Technischer Erfahrungsgericht
Einbaulage und deren Einfluss auf das Einstellen eines Druckes
Ausgangslage
In der Regel werden Fliessbilder von Planungsunternehmen erstellt, welche dann in weiteren Prozessschritten in einer 3D- Anlagenplanung resultieren. Während der Realisierungsphase folgen Anlagenbauer/Montageunternehmen entsprechend diesen Planungen und die Armaturen werden verbaut. Oftmals bestimmen Platzverhältnisse und verfahrenstechnische Abläufe den Ort und die Einbaulage der Armaturen und Druckregler. Folglich werden diese in den verschiedensten Einbaulagen in den Produktionsstätten installiert.
Herausforderung
Druckregler zur Inertisierung und Tanküberlagerung regeln Drücke im Millibar- Bereich. Die entsprechenden Tankschutzsysteme, welche aus mehreren verschiedenen Armaturen und Stufen bestehen, sind gerade drucktechnisch jeweils aufeinander abgestimmt. Je nach Ausführung/Design des Behälters sind die einzelnen Druckeinstellungen sehr nah beieinander. Ein Überschneiden von Ansprechdrücken der jeweiligen Tankschutzkomponenten ist daher kritisch zu betrachten! Neben einem massiv erhöhtem Inertgasverbrauch könnte es auch zu weiteren unerwünschten Effekten kommen. Hierzu zählen u. a. das übermässige Ansprechen von Entlüftungsventilen oder das nicht gewollte Ansprechen von Berstscheiben. Folgende Aussage kann stets berücksichtig werden: Je näher die einzelnen Ansprechdrücke eines Tankschutzsystems beieinander liegen, desto sensitiver arbeitet das System und desto schneller reagieren die einzelnen Komponenten. Dies ist auch in Zusammenhang mit dem Aufstellungsort (im Gebäude vs. im Freien) zu beachten. Äussere Temperatureinflüsse können bereits für Veränderungen des Druckniveaus im Behälter verantwortlich sein! Diese Druckveränderung kann dann ein Ansprechen der Komponenten nach sich ziehen. Als minimale Differenz zwischen den beiden Einstellwerten sind mindestens 15 mbar vorzusehen. Soll Stickstoff, und damit Produktverlust minimalisiert werden, sind die beiden Einstellwerte weiter auseinander zu wählen. Damit wird das Nachspeisen von Stickstoff schon durch kleine Temperaturschwankungen unterbunden.
Probleme
Die Druckregler sind seitens des Herstellers auf einen fest definierten Ansprechdruck voreingestellt oder bereits plombiert. Trotzdem kommt es immer wieder zu den zuvor genannten Problemen in den Anlagen. Doch woran liegt das genau? In erster Linie liegt dies in ihrer konstruktiven Eigenart, um Drücke im Millibar- Bereich zu regeln. Der Ansprechdruck wird mittels der Einstellfeder im Druckregler eingestellt. Diese Einstellung wird werkseitig vorgenommen und das Ventil anschliessend in der Anlage verbaut. Wenn nun die Einbaulage in der Rohrleitung abweichend der Prüfanordnung im Herstellerwerk ist, verändert sich der Ansprechdruck. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass mit der Einbaulage die Positionierung der Membrane gemeint ist. Eine abweichende Einbaulage kann für eine Druckveränderung von bis zu ca. 10-15 Millibar führen. Diese Druckveränderung kann je nach Auslegung der Tankschutzkomponenten bereits zu den zuvor beschriebenen Problemen in den Anlagen führen.
Unsere Lösung
Das korrekte Einstellen und Testen ist elementarer Bestandteil bei der Produktion von Niederdruckreglern! Das korrekte Einstellen bezieht sich in diesem Fall auch ganz besonders auf die richtige bzw. vorgesehene Einbaulage in der Produktionsanlage. Bei Zuercher Technik wird jedes Ventil individuell eingestellt und getestet. So wird sichergestellt, dass die Druckregler auch im Betrieb gemäss dem vorgesehenen Druck arbeiten. Daher ist auch in der jeweiligen Bestellung unbedingt immer die Einbaulage des Druckreglers anzugeben! Das Problem des ungewollten Überschneidens von Ansprechdrücken mit weiteren Anlagenkomponenten ist damit vermieden und gelöst.

Vertikale Einbaulage

Horizontale Einbaulage